John Clifton „Jack“ Bogle gilt als der geistige Vater des Indexfonds und damit des Vorläufers des heutigen ETF. Er hat in Deutschland bis heute nur wenig Bekanntheit erlangt. In den USA gilt er dagegen als einer der bedeutendsten und bekanntesten Persönlichkeiten der Finanzbranche. 1999 kürte das Fortune Magazine John Bogle neben den Investment-Ikonen Warren Buffet, George Soros und Peter Lynch zu einem der vier Giganten des 20. Jahrhunderts. Das Time Magazine nahm ihn 2004 in seine alljährlich veröffentlichte Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt auf.
Viele in der Finanzwelt haben die positive Wirkung von Bogle sehr geschätzt. Warren Buffet ging sogar so weit und erklärte in einem seiner Briefe an die Aktionäre aus dem Jahr 2016: „Wenn jemals eine Statue errichtet wird, um die Person zu ehren, die am meisten für amerikanische Investorinnen und Investoren getan hat, dann sollte die Wahl eindeutig auf John Bogle fallen.“
Aus seiner 67-jährigen Erfahrung an den Kapitalmärkten hat Bogle 2017 in einem Artikel für das CFA Institute die wichtigsten Tipps für die Geldanlage veröffentlicht. Auch heute haben diese nichts von ihrer Gültigkeit verloren. Jeder aufmerksame Anleger und jede aufmerksame Anlegerin kann von seiner Weisheit profitieren.
Damals wie heute aktuell, John Bogles Lektionen
1. Du musst Investieren
Das größte Risiko für die Anlegenden ist nicht etwa die kurzfristige Volatilität, sondern das Risiko, dass sie mit ihrem angesammelten Kapital keine ausreichende Rendite erwirtschaften.
2. Die Zeit ist dein Freund
Investieren ist eine tugendhafte Angewohnheit, mit der man am besten so früh wie möglich beginnt. Genieße die Magie des Zinseszinseffekts. Selbst bescheidene Investitionen, die man als junger Mensch tätigt, können im Laufe des Lebens zu erstaunlichen Beträgen anwachsen.
3. Der Impuls ist dein Feind
Versuche Emotionen bei der Geldanlage zu eliminieren. Gehe von rationalen Erwartungen auf zukünftige Renditen aus, und ändere diese nicht aufgrund von vorübergehenden Launen der Kapitalmärkte und Gerüchten. Vermeide es, nach augenscheinlich „einmaligen Einsichten“ zu handeln, die in Wirklichkeit Millionen andere auch haben.
4. Einfache Mathematik hilft
Die Nettorendite ist nichts anderes als die Bruttorendite deines Anlageportfolios abzüglich der verursachten Kosten. Halte deine Investmentkosten niedrig. Denn das Joch der Kosten kann das Wunder des Zinseszinses leicht zerstören.
5. Halte es einfach
Grundlegende Investitionen sind einfach: eine vernünftige Aufteilung zwischen Aktien, Anleihen und Bargeldreserven; eine diversifizierte Auswahl von Wertpapieren, eine sorgfältige Abwägung von Risiko, Rendite und natürlich Kosten.
6. Vergiss niemals die Rückkehr zum Mittelwert
Bei einer guten Performance eines Investmentfonds ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er zur Börsennorm zurückkehrt – und oft auch darunterliegt. Denke an den biblischen Spruch „So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten“ (Matthäus 19,30).
7. Halte den Kurs
Ganz egal, was an den Märkten passiert, bleibe deiner Anlagestrategie treu. Deine Strategie zur falschen Zeit zu wechseln, kann der fatalste Fehler sein, den du als Anlegerin oder Anleger je machen wirst. „Als langfristiger Anlegender solltest du Kurs halten, das ist der wichtigste Rat, den ich dir geben kann.“
Erfolgreiche Geldanlage muss also nicht schwer sein. Und ist es in der Regel auch nicht, wenn man zumindest einen Teil seines Ersparten bzw. Vermögens langfristig und breit diversifiziert am Kapitalmarkt investiert. Und noch einfacher wird es, wenn du dir einen Profi an deine Seite holst.
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