5 Börsenweisheiten für Anleger und jene die es werden wollen!

16. Dezember 2021
4 Minuten Lesezeit
Vermeintliche Weisheiten und Ratschläge in der Finanzwelt gibt es viele. Meist stammen sie aus den Mündern bekannter Persönlichkeiten.

Ist der Trend wirklich dein Freund?

Selbst jene, die sich nicht oder nur wenig mit dem Börsengeschehen auseinandersetzen, sind schon mal auf die eine oder andere Weisheit zur Geldanlage gestoßen. Aber was genau bedeuten sie und ist es auch immer ratsam sie zu befolgen?

1. "The trend is your friend"

Um an den Märkten Gewinne zu erwirtschaften, zielen Anleger auf verschiedene Strategien ab. Eine sehr bekannte Strategie bzw. Börsenweisheit lautet „The trend is your friend“, zu Deutsch: „Der Trend ist dein Freund“. Wertpapiere bewegen sich an der Börse immer in einem bestimmten Trend. Damit ist gemeint, dass Anleger genau auf die Wertpapiere setzen sollen, die sich in einem Aufwärtstrend befinden. Die Annahme dahinter ist: Aktien, die in der Vergangenheit gestiegen sind, werden vermutlich noch eine Weile länger nach oben steigen, und wenn sich ein Trend dem Ende neigt, sollte man verkaufen. Die Schwierigkeit besteht darin zu erkennen, wann ein Trend angefangen hat und wann er sich schon dem Ende neigt. Wer zu spät einsteigt, profitiert womöglich kaum noch von diesem Trend. Gerade für Börsenneulinge könnte diese Regel ein wichtiger Leitspruch sein, denn das meiste Geld verlieren Anleger an der Börse dadurch, dass Gewinne zu schnell mitgenommen und Verluste zu lange laufen gelassen werden.

2. "Never catch a falling knife"

„Greife nie in ein fallendes Messer“, ist eine ebenso populäre Börsenweisheit. Übertragen auf die Aktienmärkte bedeutet es, dass Anleger niemals eine Aktie kaufen sollten, die sich gerade in einen starken Abwärtstrend begibt, auch wenn der geringere Kurswert verlockend erscheinen mag. Nach einem starken Kursrückgang hofft man auf eine starke Erholung und Rückkehr in alte Höhen, doch es kann durchaus passieren, dass der Kurs noch tiefer fällt und die Anleger somit symbolisch in das fallende Messer greifen und saftige Verluste erleiden. Es ist daher wenig ratsam bei fallenden Kursen sofort zuzugreifen, nur weil die Aktie billiger geworden ist. Besser ist es abzuwarten, bis der Abwärtstrend gestoppt ist.

3. "Buy on the rumour, sell on the fact"

Kaufe bei Gerüchten und verkaufe bei Fakten ist eine alte Börsenweisheit die sich das eine oder andere Mal durchaus als zutreffend erwiesen hat. Konkret bedeutet die Aussage, dass man zu dem Zeitpunkt eines Gerüchts kaufen und sobald die Tatsache bekannt wird, verkaufen sollte. Nicht selten kann man beobachten, dass sich die Märkte oder einzelne Aktien in Erwartung eines Ereignisses in eine bestimmte Richtung bewegen, obwohl dieses noch längst nicht eingetreten ist. Überraschenderweise bewegen sich die Kurse oft in die entgegengesetzte Richtung, sobald das Ereignis eingetreten ist.

4. "Hin und Her macht Tasche leer"

Dieses Sprichwort stellt eine Warnung vor hektischem Handeln und übereilten Käufen und Verkäufen dar. Denn wer schnell nervös wird, der macht tatsächlich auch Fehler und hat darüber hinaus höhere Handelskosten zu bezahlen. Man sollte Kurskorrekturen nur dann vornehmen, wenn man von einer Entwicklung tatsächlich überzeugt ist. Insbesondere Anhänger der Buy & Hold Strategie bedienen sich dieser Börsenweisheit, denn jede Transaktion kostet Geld, und schmälert langfristig die Rendite. Zudem fallen beim Verkauf 25% Abgeltungssteuer auf die erzielten Kursgewinne an. Ständige Wechsel sollten daher vermieden werden. Langfristige Anlagen profitieren ferner vom Steuerstundungseffekt.

5. "Lege nicht alle Eier in einen Korb"

Anleger, die ihr Vermögen z.B. nur in Aktien investieren, also in eine einzige Anlagekasse, gehen ein höheres Risiko ein, denn die Entwicklung der Anlage ist nur von dieser Assetklasse abhängig. Bei einem Absturz der Aktienbörsen, ist auch der Wert des Portfolios im Keller. Anleger, die hingegeben breiter investieren, können den Absturz einzelner Werte, die dann nicht mehr so viel Gewicht haben, besser abfedern. Diese Risikostreuung, auch Diversifikation genannt, will die Börsenweisheit „Lege nicht alle Eier in einen Korb“ ausdrücken.
Erfinder dieser als modernen Portfoliotheorie bekannten These ist Harry Markowitz. Bereits in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte Makrowitz belegt, dass eine breite Streuung der Anlagen das Risiko reduziert. Es ist daher sinnvoll, sein Vermögen nicht nur auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe zu verteilen, um potenzielle Risiken zu minimieren, sondern seine Anlagen auch innerhalb der Assetklassen auf verschiedene Werte zu verteilen.

Das Risiko breit zu streuen ist eine der wichtigsten Regeln der Geldanlage. Insbesondere für langfristige Anleger hat diese Weisheit nicht an Gültigkeit verloren. Wie die jeweilige Gewichtung aussieht, kommt natürlich auf die Anlage, das Alter und den jeweiligen Risikotyp an.

Fazit:

In vielen Börsenweisheiten steckt zweifelsohne ein wahrer Kern – sie können Impulse geben und Ratschläge sein. Ob, wie und in welcher Weise man sie letzten Endes beherzigen oder berücksichtigen möchte, muss jeder für sich selbst herausfinden, und liegt vor allem auch daran, welche individuelle Anlagestrategie man verfolgt.

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