ETF Sparplan: Das solltest du wissen

21. März 2022
10 Minuten Lesezeit
ETFs werden immer beliebter unter Privatanlegern und erleben einen regelrechten Boom. Vor allem im Rahmen monatlicher Sparpläne sind sie so gefragt wie nie.

Einfach erklärt: Wie funktioniert ein ETF Sparplan?

Du möchtest Geld zurücklegen, um dir später etwas leisten zu können? Kein Problem. Mit der richtigen Geldanlage kannst du selbst mit überschaubaren Sparraten effizient Vermögen aufbauen. Eine attraktive Anlageform sind ETF-Sparpläne. Sie nutzen das Renditepotential der Kapitalmärkte sowie die Kraft des Zinseszinses. Alles, was du brauchst, ist ein Depot, einen passenden ETF und Gelassenheit

Was ist ein ETF Sparplan?

Ein ETF-Sparplan ist im Prinzip nichts anderes als ein Fondssparplan. Du erwirbst mit deiner Sparrate jeden Monat eine bestimmte Anzahl ETF-Anteile. Diese wandern in dein Depot und summieren sich dort mit der Zeit. Da die Börsenkurse langfristig aufwärts tendieren, steigt peu á peu der Wert deiner Fondsanteile und damit dein Depotvermögen.

Der Hauptunterschied zum klassischen Fondssparplan besteht in der Fondskonstruktion. Während herkömmliche Investmentfonds von Fondsmanagern zusammengestellt und verwaltet werden, bilden ETFs (engl. Exchange Traded Funds) einfach einen bestimmten Börsenindex nach. Das kann ein nationaler oder internationaler Aktienindex, ein Rohstoff- oder ein Rentenindex sein. Die börsengehandelten Indexfonds kommen ohne teure Fondsmanager aus, die Steuerung übernehmen Computerprogramme, die sich passiv am Wert des zugrundeliegenden Index orientieren.

Für wen ist ein ETF Sparplan sinnvoll?

Sparpläne sind immer dann sinnvoll, wenn du einfach und ohne große Mühe langfristig Kapital aufbauen möchtest. Einmal eingerichtet, brauchst du dich kaum noch um die Anlage zu kümmern. Die Sparraten werden automatisch vom Konto abgebucht, anschließend fließen die gekauften Fondsanteile ins Depot.

Fünf Pluspunkte für ETF Sparpläne:

Vorteile und Nachteile eines ETF-Sparplans

Ein Vorzug von ETF-Sparplänen sind ihre Wertentwicklungschancen. Denn Aktien-ETFs nutzen das Renditepotential der Kapitalmärkte. Die Verbraucherzentralen empfehlen ETFs, die auf international ausgerichtete Börsenindizes setzen, etwa den Euro Stoxx 50-Index, den MSCI-World-Index oder den FTSE All-World-Index. Hier fließen die Spargelder in eine Vielzahl weltweit operierender Marktführer. Die breite Streuung senkt Anlagerisiken und sorgt für eine gute Partizipation an den globalen Unternehmensgewinnen. Langfristig erzielen internationale Aktienindizes Renditen zwischen sechs und acht Prozent pro Jahr – deutlich mehr als verzinste Geldanlagen.

ETF-Sparpläne nutzen zusätzlich den Vorteil des Cost-Average-Effekts. Das bedeutet: Da beim Ratensparen stets der gleiche Betrag investiert wird, kauft man bei niedrigen Kursen mehr ETF-Anteile, bei hohen Kursen weniger. Diese Taktik führt unterm Strich zu günstigen Durchschnittskosten für die erworbenen ETF-Anteile.

Dank Computersteuerung verursachen ETFs nur sehr geringe Verwaltungskosten. Oft fallen nur wenige Zehntel im Jahr an. Die Kostendiät begünstigt die Nettorendite der Fonds, was sich vor allem langfristig deutlich bemerkbar macht.

ETFs besitzen genau wie herkömmliche Investmentfonds den Rechtsstatus eines Sondervermögens. Das heißt: Die ETF-Anteile werden getrennt vom Vermögen der Fondsgesellschaft aufbewahrt. Der Vorteil: Sollte die Gesellschaft zahlungsunfähig werden, sind deine ETF-Anteile nicht davon betroffen – sie bleiben dir in voller Höhe erhalten.

Zudem sind ETF-Sparpläne sehr flexibel. Du kannst jederzeit mit dem ETF-Sparplan starten, die Sparrate ändern oder den Sparplan unterbrechen. Da es meistens keinerlei Vertragsbindungen gibt, kannst du den ETF-Sparplan von heute auf morgen beenden und die Anteile wieder versilbern.

Wie alle Börseninvestments unterliegen auch ETFs Kursschwankungen. Der Wert deiner angesparten ETF-Anteile verändert sich daher ständig. Der tägliche Blick ins Depot ist somit wenig zielführend. Wichtig ist vielmehr, sich gewissermaßen zurückzulehnen und in langfristigen Intervallen die Depotentwicklung im Blick zu halten. Zeichnet sich auf lange Sicht eine Minderrendite deines ETF-Sparplans ab, kannst du nach Alternativen suchen und den Sparplan wechseln.

Außerdem ist nicht in jedem ETF drin, was draufsteht. Häufig entsprechen Zusammenstellung und Gewichtung der Wertpapiere nicht exakt dem realen Börsenindex. Der Grund: Manche Börsenindizes sind extrem groß, so dass der Kauf aller Aktien (die sogenannte Vollreplikation) viel zu teuer wäre. So umfasst beispielsweise der bekannte MSCI-World-Index mehr als 1.600 Aktien. Weit verbreitet ist daher das sogenannte ETF-Sampling. Dabei investiert für dich der ETF-Anbieter mithilfe von Algorithmen nur in eine Auswahl der wesentlichsten Titel eines Index. Kleine Werte, die nur einen geringen Einfluss auf die Indexentwicklung haben, bleiben außen vor.

Eine weitere Art, den Index nachzubilden, ist die synthetische Replikation. Hierbei kauft der ETF gar keine Wertpapiere seines Vergleichsindex, sondern investiert in einen stellvertretenden Wertpapierkorb. Um die tatsächliche Performance des Referenzindex zu erzielen, tauscht er dann die Wertentwicklung seiner Stellvertreter-Papiere gegen die echte Wertentwicklung des Index mittels einer Swap-Vereinbarung. Nachteil: Der ETF ist davon abhängig, dass der Swap-Partner seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Tut er dies nicht, drohen Verluste. Um Risiken zu begrenzen, darf der Wert der Swaps daher höchstens zehn Prozent des Fondsvermögens betragen.

Was solltest Du bei einem ETF Sparplan beachten?

Wie lege ich einen ETF Sparplan an?

Um einen ETF-Sparplan anzulegen, benötigst Du ein Wertpapierdepot. Hier kommen klassische Filialbanken, Direktbanken oder Fondsgesellschaften infrage. Bietet deine Bank ein Depot an, kannst du dieses nutzen. Vergleiche aber vorab die Depotgebühren, diese sollten sich in Grenzen halten, um die Rendite deines Sparplans nicht unnötig zu belasten.

Steht das Depot bereit, geht es an die ETF-Auswahl. Für viele Sparziele empfehlen sich international ausgerichtete Aktien-Indizes, zum Beispiel die bereits erwähnten Euro Stoxx 50 und MSCI World Index, möglich ist aber auch ein ETF auf den deutschen Leitindex DAX. Zugleich lohnt ein Blick auf Top-Preis-Angebote.

Um den ETF als Sparplan einzurichten, rufst du die Rubrik ETF-Sparpläne auf und suchst den gewünschten Index heraus. Bei beliebten Indizes wirst du in der Regel mehrere Indexfonds von unterschiedlichen Anbietern finden. Um den besten ETF herauszufiltern, lohnt ein Blick auf die langfristige Wertentwicklung sowie die jährlichen Gebühren. Diese siehst Du in der Gesamtkostenquote. Es gilt die Faustregel: Je niedriger die laufenden Gebühren, desto günstiger für die Nettorendite.

Ist der gewinnträchtigste ETF gefunden, klickst du auf „Sparplan einrichten“ und tippst deine monatliche Sparrate sowie das gewünschte Sparintervall ein. Richtest du den Sparplan nicht bei deiner Hausbank ein, ist die Angabe des Girokontos erforderlich, von dem die Sparrate abgebucht werden soll. Anschließend klickst du auf „Freigeben“ oder „Kaufen“ – den Rest erledigt die Bank. Sie legt den ETF-Sparplan im Depot an, bucht zum gewünschten Termin die Sparrate ab, kauft die entsprechenden Fondsanteile und bucht diese in dein Depot ein.

Was kostet ein ETF Sparplan?

Im Einkauf liegt der Gewinn – was für den Handel gilt, gilt auch für die Geldanlage. Je geringer die Anlagekosten, desto höher ist unterm Strich dein Ertrag. Auf zwei Gebühren solltest besonders achten, denn diese kannst du beeinflussen: die Ordergebühren und die Depotgebühren.

Ordergebühr: Für den Kauf von ETF-Anteilen berechnen Banken und Onlinebroker eine Ordergebühr. Die Gebührenmodelle unterscheiden sich von Bank zu Bank, entsprechend unterschiedlich sind die anfallenden Kosten. Manche Anbieter berechnen einen festen Betrag pro Sparplanausführung, zum Beispiel 1,50 Euro; andere fordern einen bestimmten Prozentsatz von der Orderhöhe, zum Beispiel 1,5 Prozent. Vereinzelt findet sich auch eine Kombination beider Varianten, zum Beispiel 2,50 Euro plus 0,25 Prozent.

Wie groß die Gebührenunterschiede ausfallen können, zeigt folgendes Beispiel: Angenommen du investiert jeden Monat 200 Euro in deinen Sparplan. Fallen pro Sparrate 1,5 Prozent Gebühren an, zahlst du monatlich 3,0 Euro, pro Jahr also 36 Euro. Läuft der ETF-Sparplan über 20 Jahre summieren sich die Gesamtkosten auf 720 Euro. Wäre dagegen eine Pauschale von 1,50 Euro je Ausführung fällig, beliefen sich die Gesamtkosten nur auf 360 Euro – halb so viel wie bei prozentualer Gebührenerhebung.

Verallgemeinernd lässt sich sagen: Bei niedrigen Sparraten (bis circa 100 Euro) kann das prozentuale Gebührenmodell im Vorteil sein, bei höheren Sparraten hat tendenziell die Pauschalgebühr die Nase vorn.

Depotgebühr: Auch die Kosten für die Depotverwahrung können den Nettoertrag Deines ETF-Sparplans schmälern. Bis zu 1,0 Prozent des Depotvolumens pro Jahr berechnen einzelne Filialbanken. Bei einem Depotwert von 50.000 Euro gingen somit jedes Jahr 500 Euro verloren. Oder anders ausgedrückt: Steigt der Wert des Gesamtdepots in einem Jahr um fünf Prozent, bleiben unterm Strich nur vier Prozent Gewinn übrig.

Es lohnt sich daher, auf eine günstige Depotverwahrung zu achten. Viele Direktbanken, Smartphone-Broker und Robo-Advisor, die digitalen Vermögensverwalter, berechnen nur geringe Monatspauschalen oder verzichten bei Sparplänen komplett auf die Depotgebühr.

Wie hoch sollte meine Sparrate sein?

Dies hängt in erster Linie von den eigenen finanziellen Möglichkeiten ab, aber auch von Sparziel und Dauer. Wichtig ist, sich nicht zu übernehmen.

Es gilt die Faustregel: Besser kontinuierlich einen gut verkraftbaren Betrag anlegen, als immer wieder den Sparplan wegen finanzieller Überlastung auszusetzen. Das Gute ist: bereits mit kleinen Beträgen kannst du langfristig ein kleines Vermögen aufbauen. Und je früher du anfängst, umso besser.

Am Ende des Tages ist es wichtig, langfristig und kontinuierlich zu sparen.

Genügt ein ETF oder soll ich mehrere Sparpläne eröffnen?

Diese Frage betrifft nicht nur den Investitionsschwerpunkt, sie ist auch eng geknüpft an die Höhe der Sparrate. Stehen dir monatlich nur 25 oder 50 Euro zur Verfügung, ist es wenig sinnvoll, die Sparrate zu splitten. Die Anlagekosten schwellen dann überproportional an.

Bei größeren Sparbeträgen ist dies aber durchaus eine Überlegung wert. Denn mit verschiedenen ETFs mit unterschiedlichen Anlageschwerpunkten lassen sich Anlagerisiken besser verteilen und Renditepotentiale heben. So decken die bereits genannten internationalen Aktienindizes wie Euro Stoxx oder MSCI World nur Industriestaaten ab, Schwellenländer bleiben außen vor. Das Renditepotential vieler Schwellenländer-Aktien bleibt dadurch unberücksichtigt.

Mit mehreren ETF-Sparplänen kannst du dein Depot besser diversifizieren und dadurch stabilisieren. So senkt zum Beispiel die Kombination von Aktien-ETFs mit einem Rohstoff-ETF oder einem Renten-ETF das Anlagerisiko. Unterschiedliche Anlageklassen stützen sich nämlich in der Regel gegenseitig. So ist es nicht verwunderlich, dass Investoren in unruhigen Börsenzeiten verstärkt auf die Stabilität von Edelmetallen wie Gold oder auf Anleihen vertrauen.

Allgemein gilt: Eine Streuung des Anlagekapitals auf mehrere ETFs ist in vielen Fällen sinnvoll.

Wie lange sollte ein ETF Sparplan laufen?

Bevor du einen ETF-Sparplan eröffnest, solltest du dir Folgendes klar machen: Mit einem ETF investierst du dein Geld an der Börse. Hier sind Wertschwankungen an der Tagesordnung. ETF-Sparpläne eigenen sich daher nicht als Kurzfristinvestment.

Ein entscheidendes Kriterium für den Anlagehorizont ist das Sparziel. Möchtest Du auf ein Auto sparen, Kapital für den späteren Immobilienerwerb aufbauen oder Altersvorsorge betreiben? Jedes dieser Sparziele umfasst einen anderen Sparzeitraum. Es empfiehlt sich daher, zunächst das Sparziel festzulegen, anschließend den Anlagezeitraum zu definieren und danach den oder die passenden ETFs zu suchen.

Bedenke dabei: Bei mittleren Anlagehorizonten von fünf bis zehn Jahren besteht ein erhöhtes Risiko, wenn du nur auf Aktien-ETFs setzt, da diese überproportional schwanken. Hier kann eine Kombination mit anderen Anlageklassen sinnvoll sein. Anders sieht es aus, wenn du für deine spätere Rente vorsorgen möchtest. Bei einem langen Anlagehorizont können Aktien-ETFs ihr Renditepotential voll ausspielen.

ETF-Sparplan über einen Robo-Advisor

Bist du dir unsicher, welche ETFs oder welche Anlagestrategie für dich am besten geeignet ist, oder wünschst du Unterstützung bei der Umsetzung deiner Geldanlage, dann können Robo-Advisor eine echte Hilfe sein.

Die digitalen Vermögensverwalter begleiten dich und helfen dir bei der Anlageentscheidung. Sie schlagen geeignete Anlagestrategien vor und übernehmen später die technische Umsetzung. Da die digitalen Anlagemodule überwiegend oder ausschließlich in ETFs investieren, erhältst du ein Portfolio aus mehreren ETFs, das deinem persönlichen Anlageprofil und deinen Anlagepräferenzen entspricht. Um dir selbst ein ETF-Portfolio zu erstellen, das vergleichbar breit, also über verschiedene Anlageklassen, Branchen und Regionen diversifiziert ist, wären nach unserer Einschätzung mehrere ETFs erforderlich. Bei regelmäßigen Einzahlungen würdest du entsprechend viele Sparpläne benötigen.

Mit ETFs sparen – aber automatisch verwaltet

Ob für das Eigenheim, das neue Auto oder die Weltreise – mit unserem Anlageassistenten ermittelst du das passende Portfolio, bestehend aus ETFs und aktiven Fonds, für deine Bedürfnisse. Dabei bleibst du stets flexibel.

Fazit: ETF-Sparplan lohnt sich für jeden

ETF-Sparpläne sind eine zeitgemäße Geldanlage, mit denen du kostengünstig und flexibel Vermögen aufbauen kannst. Die börsengehandelten Indexfonds nutzen das Renditepotential der Kapitalmärkte, das prädestiniert sie für den langfristigen Kapitalaufbau.

Die Kombination mehrerer ETF-Sparpläne ist häufig der bessere Weg, nicht nur bei höheren Sparbeträgen. Eine gute Diversifikation hilft, Risiken zu senken und das Anlageergebnis zu optimieren.

Grundlage für eine erfolgreiche Geldanlage ist aber auch eine abgestimmte, miteinander verzahnte Anlagestrategie. Solche Strategien bietet bevestor. Der digitale Vermögensverwalter ermöglicht es auch wenig erfahrenen Anlegern in Wertpapiere zu investieren – und das bei vertretbarem Risiko.

Basierend auf individuellen Angaben und Wünschen schlägt bevestor ein weltweit gestreutes Portfolio vor, das aus ETFs und klassischen Investmentfonds besteht. Dein Portfolio ist weltweit diversifiziert. Über die einzelnen Fonds in deinem Portfolio bist du mittelbar in ca. 10.000 Einzeltitel investiert, und musst somit auch nicht mehrere Sparpläne besparen.

Auch eine Anlage in nachhaltige Fonds und ETFs ist möglich. Die Portfolios sind so ausgerichtet, dass sie innerhalb deiner Rendite- und Risikopräferenzen eine möglichst hohe Rendite bei geringstmöglicher Schwankungsbreite anstreben. Dafür beobachten die bevestor-Experten die Kundenportfolios fortlaufend und optimieren sie in Bezug auf die Fondsauswahl. Dies geschieht vollautomatisch, du musst dich um nichts kümmern. Dabei behältst du die volle Kontrolle über deine Geldanlage und bist bei Ein- und Auszahlungen voll flexibel, bei einer transparenten Kostenstruktur.

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